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Festivalwoche Zwei

Arditti Quartet

Arditti Quartet

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Am Montag, 3. November beginnt der Tag um 10:00 Uhr im Dschungel Wien mit Klingende Dinge: Das Ensemble NAMES verwandelt Teekannen, Ballons und Ping-Pong-Bälle in klingende Abenteuer, ein poetisches Musiklabor für Kinder ab drei Jahren und Erwachsene. Am Nachmittag um 17:30 Uhr ist im MAK das norwegische Ensemble Cikada mit einem Konzert zu Francis Alÿs’ Children’s Games zu erleben. Neue Werke von Angélica Castelló, Aleksandra Gryka, Pierre Slinckx und Kim Myhr erkunden das Staunen, die Freiheit und die Widerstandskraft des kindlichen Spiels in ganz unterschiedlichen Klangsprachen. Danach lädt die Bar Modern im MAK zum Nachklang bei Gesprächen und Getränken ein. Am Abend um 19:30 Uhr rückt im Musikverein das Ensemble Kontrapunkte Chaya Czernowin in den Mittelpunkt. Zwei ihrer frühesten Werke – Afatsim und Sheva – zeigen den haptischen, bildreichen Zugang der Komponistin: Fragile Linien treffen auf massive Klangformationen, Zeit und Struktur geraten in Bewegung. Ergänzt wird das Programm durch ein neues Werk von David Kosviner, inspiriert von Georg Eislers Gemälde Taos, sowie eine virtuose Hommage an den Avantgarde-Pionier Pierre Boulez zu dessen 100. Geburtstag.

Klingende Dinge

Klingende Dinge

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Juglariceando (Score)

Juglariceando (Score)

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Chaya Czernowin

Chaya Czernowin

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Am Dienstag, 4. November stehen mehrere Festivalstationen offen: Im Dschungel ist erneut Klingende Dinge zu erleben, im MAK ist die Videoserie Children’s Games zu sehen und im Wiener Konzerthaus lädt die Klanginstallation Einander zärtlich zugewandt zum Hinhören und Verweilen ein. Am Abend geht es im Musikverein weiter: Das Arditti Quartet führt seine vierteilige Konzertserie im Brahms-Saal ins Finale – mit dem Zweiten Streichquartett von Arnold Schönberg für Streichquartett und Sopran, interpretiert von Christina Daletska, Luigi Nonos Fragmente – Stille. An Diotima und der Uraufführung von Hilda ParedesDiálogos apócrifos für Streichquartett.

Arditti Quartet

Arditti Quartet

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Hilda Paredes

Hilda Paredes

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Am Mittwoch, 5. November zeigt PHACE im MuTh die österreichische Erstaufführung des Komponisten Performers und Multimediakünstler Pierre Jodlowskis Insulæ. Inspiriert von Adolfo Bioy Casares’ Novelle Morels Erfindung führt das Stück auf eine Insel außerhalb der Zeit, wo sich Realität und Projektion zunehmend überlagern. Drei Figuren versuchen, in einer instabilen Welt Bedeutung zu finden, während sich ihre Gedanken, Klänge und Abbilder zu einer schwebenden, hypnotischen Struktur verweben. Jodlowski verbindet akustischen und elektronischen Klang, Video und Bewegung zu einer dichten Reflexion über Wahrnehmung und virtuelle Existenz – eine Reise durch die porösen Grenzen von Realität, Erinnerung und Bild. Im Anschluss lädt die Bar Modern im MuTh ein.

Insulae

Insulae

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Am Donnerstag, 6. November um 17:30 Uhr sowie um 19:30 Uhr arbeitet das Kollektiv MMM, das sind Maja Osojnik, Mathia*s Lenz und Matija Schellander, gemeinsam mit der Schlagwerkerin Špela Mastnak im Ve.Sch Kunstverein an der Komposition WAS__, einem auf zehn Jahre angelegten Work in Progress. Geplant ist eine 660 Meter lange grafische Partitur, deren erste 66 Meter im Rahmen von Wien Modern (6.11. bis 13.11.) entstehen – ein sich ständig erweiterndes Geflecht aus Klang, Bild und Zeit. Linoldruck, Cyanotypie, Aceton und andere Drucktechniken bilden eine wachsende, raumgreifende Struktur, in der Musik jenseits traditioneller Notation gedacht wird. Um 19:30 Uhr spielt im Wiener Konzerthaus das Klangforum Wien im Rahmen einer prominenten Preisverleihung: Der in Pisa geborene Komponist und Wahlwiener Pierluigi Billone erhält den Erste Bank Kompositionspreis 2025. Drei Generationen von Komponist:innen treffen an diesem Abend aufeinander: Anna Arkushyna mit ihrem Werk Murmuration, Helmut Lachenmann, der kurz vor seinem 90. Geburtstag nach Wien gereist ist, um an der Seite des Klangforum und von Emilio Pomárico den Sprechpart in seinem Werk … zwei Gefühle … zu interpretieren, und auch um seinem ehemaligen Kompositionsschüler Pierluigi Billone an Ort und Stelle zum Preis zu gratulieren der für diesen Anlass ein neues großes Ensemblewerk komponiert hat. Der 36. Erste Bank Kompositionspreis wird Pierluigi Billone in Anerkennung seines höchst eigenständigen Werks und seiner unverwechselbaren kompositorischen Handschrift verliehen. Im Anschluss wird beim Empfang im Schubert-Saal gefeiert.

Pierluigi Billone

Pierluigi Billone

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WAS___

WAS___

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Es gilt schon fast als Tradition, dass Wien Modern und der echoraum gemeinsam ein prominentes Doppelprogramm aus dem weiten Feld der improvisierten Musik präsentieren. Am Freitag, 7. November ist das Trio Hübsch Martel Zoubek, verstärkt durch Tiziana Bertoncini zu hören. Eine Generation jünger und mit dem Spirit eines immerwährenden Frühstücks gesegnet, badet das Trio Endless Breakfast von Mariá Portugal, gabby fluke-mogul und Paula Sanchez «in einer explosiven Flut roher Energie».

Endless Breakfast

Endless Breakfast

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Das zweite Festivalwochenende bringt zunächst die Möglichkeit eines Ausflugs nach Klosterneuburg, wo am Samstag, 8. November um 16:00 Uhr das Pacific Quartet Vienna mit Werken von Julia Purgina und Sofia Gubaidulina im Schömer-Haus auftritt. Und dann ist erst einmal Schluss mit traditionellen Konzertformaten, denn es folgen zwei der heuer drei Koproduktionen mit dem Tanzquartier Wien: Um 19:00 Uhr ist die Premiere von sungazing (رضایت) im Tanzquartier (MQ Halle G, Folgeaufführung Sonntag 09.11. 19:00 Uhr), danach lädt Elisabeth Bakambamba Tambwe zum ersten Salon Souterrain: Echos of Numbers I ins Palais Schönborn ums Eck von der Freyung. Ein sehr adeliger Ort, ein bürgerliches Salon-Konzept, eine ungebremst zeitgenössische, wilde Mischung aus Performances und zeitgenössischer Musik (Einlass 10:00–23:00 Uhr, begrenzte Platzkapazität). Sonntag, 9. November lädt um 11:00 Uhr die junge Geigerin Judith Fliedl in die Alte Schmiede, nicht zuletzt mit einer Uraufführung von Judith Unterpertinger. Um 13:00 Uhr folgt die immer wieder erstaunliche Matinée Petite mit Schüler:innen der Musikschulen der Stadt Wien im mumok. Am Nachmittag und Abend laufen Aufführungen von MMM: WAS___ und sungazing (رضایت).

Elisabeth Tambwe

Elisabeth Tambwe

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Pacific Quartet Vienna

Pacific Quartet Vienna

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Sungazing

Sungazing

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