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Insulae

Insulae

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Konzert, Film/Video

PIERRE JODLOWSKI: INSULÆ

Programm

  • Pierre JodlowskiINSULÆ. für sechs Musiker:innen, Video, Licht und Elektronik (2024–2025 EA) - 60'
    Text: Frank Witzel

    Auftrag PHACE und éOle mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung und der SACEM

Mitwirkende

  • Pierre Jodlowski: Konzept, Video
  • Frank Witzel: Text
  • Louise Sari: Bühnenbild
  • Zbigniew Naliwajek: polnische Übersetzung
  • PHACE
  • Doris Nicoletti: Flöte
  • Michael Krenn: Saxophon
  • Ivana Pristašová Zaugg: Violine, Viola
  • Roland Schueler: Violoncello
  • Manuel Alcaraz Clemente: Schlagwerk
  • Stefan Obmann: Posaune
  • Alfred Reiter: Klangregie
  • Véronique Caye: Sprecherin
  • Frank Smith: Sprecher
  • Maria Cristina Mastrangeli: Sprecherin
  • Xavier Maurel: Sprecher
  • Ulysses Mengue: Sprecher
  • Vanessa Bettane: Sprecherin
  • Philippe Langlois: Sprecher
  • Pierre Jodlowski: Kamera
  • Markus Bruckner: Kamera
  • Michael Eder: Kamera, Statisterie
  • Barbara Eder: Statisterie
  • Reinhard Fuchs: Statisterie
  • Petra Fuchs-Jebinger: Statisterie
  • Simone Göbel: Statisterie
  • Nikolas Heep: Statisterie
  • Mia Kim: Statisterie
  • Maximilian Ölz: Statisterie
  • Wolfgang Winter: Statisterie
  • Elfriede Wuschko: Statisterie
  • Reinhard Fuchs: Künstlerischer Leiter PHACE
  • Markus Bruckner: Produktion PHACE
  • Emilie Roupnel: Produktion èOle

1940 veröffentlichte Adolfo Bioy Casares Morels Erfindung, eine visionäre Novelle aus der Blütezeit des Hollywood-Kinos. Mit dem Kino entstand eine neue Form menschlicher Verbundenheit – die Möglichkeit, Emotionen, Geschichten und Zuneigung mit fiktiven Wesen zu teilen, durch Bilder, die auf eine Leinwand projiziert wurden. Seither ist die Beziehung zwischen Menschen und Bildern so eng geworden, dass die Grenze zwischen der Realität und ihrer Darstellung immer öfter verschwimmt. Diese Verwirrung, die heute durch digitale Netzwerke und unseren wachsenden Wunsch nach virtueller Existenz noch verstärkt wird, gibt einer Frage aus Casares’ Novelle neue Aktualität: Kann man sich in ein Bild verlieben?

Die Produktion INSULÆ führt auf eine Insel außerhalb der Zeit, gefangen in einer Endlosschleife. Drei Figuren – ein Mann und zwei Frauen – versuchen, einer instabilen Welt einen Sinn zu verleihen durch die Auseinandersetzung mit ihren Gedanken und Gefühlen. Wie in Andrej Tarkovskijs Solaris ist der Ozean hier kein natürliches Element, sondern ein denkender Organismus, eine mentale Projektion, die ein Eigenleben entwickelt hat. 

Auch die Musiker:innen sind Teil dieser seltsamen Welt – durch ihren Klang, ihre physische Präsenz und ihr Bild. Nach und nach erscheinen weitere Figuren auf der Leinwand. Sind es Projektionen? Werden reale Menschen in Simulakren verwandelt? Nichts ist sicher – außer der Mehrdeutigkeit, der Unmöglichkeit, diese Präsenzen zu definieren. INSULÆ lädt dazu ein, die porösen Grenzen der Realität und die Monstrosität von Bildern zu hinterfragen – der Bilder, die die Menschheit endlos neu erschafft, bis wir nicht mehr wissen, was real ist.

Produktion PHACE und éOole – studio de création musicale
Koproduktion Warschauer Herbst, Wien Modern, Osterfestival Tirol und GRAME - Centre Nationl de Création Musicale.
Mit freundlicher Unterstützung von Stadt Wien Kultur, BMWKMS, Le Conseil régional d`Occitanie, La Ville de Toulouse, la D.R.A.C. Occitanie, La culture avec la copie Privée und Polnisches Institut Wien.