
Clara Iannotta
Konzert
ARDITTI 51.3
Programm
- Clara Iannotta: dead wasps in the jam-jar (iii) (2017) - 14'
- Arnold Schönberg: Streichquartett Nr. 3 op. 30 (1927) - 30'
- —
-
Chaya Czernowin: Ezov (Ysop). Streichquartett Nr. 4
(2023–2024 EA) - 17'
Auftrag Wien Modern im Rahmen von Schönberg 150, Arditti Quartet und Philharmonie de Paris, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung - Iannis Xenakis: Tetras (1983) - 14'
Mitwirkende
- Arditti Quartet
- Irvine Arditti: Violine
- Ashot Sarkissjan: Violine
- Ralf Ehlers: Viola
- Lucas Fels: Violoncello
- Connor Shafran: Live-Elektronik
Das Arditti Quartet ist das einzige Ensemble, das in jeder Festivalausgabe von Wien Modern zu erleben war – mit einer aufseherregenden Ausnahme: Das weltweit größte Projekt zum 50-jährigen Bestehen des legendären Londoner Streichquartetts 2024 musste verletzungsbedingt kurzfristig verschoben werden. Fast genau ein Jahr später wird das große Abenteuer genau wie geplant in die Tat umgesetzt: Vier Abende im Mozart-Saal und im Brahms-Saal kombinieren die vier Quartette von Arnold Schönberg, vier große neue Auftragskompositionen von Stefan Prins, Sarah Nemtsov, Chaya Czernowin und Hilda Paredes, ausgewählte Glanzmomente aus der Zusammenarbeit mit Iannis Xenakis, Salvatore Sciarrino, Luigi Nono und Clara Iannotta sowie eine Extra-Challenge von Peter Ablinger.
Gut 18 Jahre nach dem expressionistischen Zweiten komponiert, markiert das vergleichsweise klassizistische Dritte Streichquartett «Schönbergs Absicht, zu den ‹großen Formen› der klassisch-romantischen Tradition zurückzukehren », und zwar – leicht paradox in der ganz am Quintenzirkel orientierten Sonatenhauptsatzform – «unter den Bedingungen der Dodekaphonie» (Carl Dahlhaus). Die Aufgabe, Schönbergs rasende, komplexe Entwicklung von 1904 bis 1936 – zwei Weltkriege und mehrere Emigrationsschritte später – an vier nahezu aufeinanderfolgenden Quartettabenden hörbar zu machen, ist selbst für das in allen Geschwindigkeiten des 21. Jahrhunderts geübte Arditti Quartet keine Kleinigkeit. Aber die direkte Verbindung von Schönberg mit den subtilen Geräuschpaletten von Clara Iannotta und den wilden Linien und Flächen von Iannis Xenakis (Tetras muss man mindestens einmal im Leben live gehört haben!) hilft im Geschwindigkeitsrausch für Fortgeschrittene definitiv bei der Orientierung. Das Auftragswerk des dritten Arditti-Abends ist Chaya Czernowins viertes Streichquartett mit dem Titel Ezov.
«Ezov ist der Pflanze Ezov (Ysop) gewidmet, die Wildkräuter, Moose oder Farne bezeichnet und die in verschiedenen Kulturen für ihre symbolische Reichhaltigkeit bekannt ist. Ezov ist eng mit Vorstellungen von Erneuerung, Resilienz, Zähigkeit und Heilung durch Verbundenheit verbunden. Komponiert in dieser schicksalhaften Zeit unserer Welt, voll von Schmerz und Leiden, ist Ezov ein Stück, das sich dem Versuch, Hoffnung zu finden, öffnet. Der Auftrag für dieses Stück stellt für mich einen ganz besonderen Anlass dar, ist er doch mit dem 50. Jubiläum des Arditti Quartets verbunden, dem ich es auch widme.» (Chaya Czernowin)
Eintrittskarte(n) für die entsprechenden Konzerte vom November 2024 sowie der Festivalpass 2024 sind auch für den neuen Termin gültig und müssen nicht umgetauscht werden. (Bitte die früheren Beginnzeiten beachten.)
Weitere Termine
Kuratiert von Irvine Arditti und Bernhard Günther
Produktion Wien Modern
Mit freundlicher Unterstützung von Stadt Wien Kultur im Rahmen von Schönberg 150
Kooperation Musikverein