Warum sie die Stühle bei Nacht immer umgekehrt auf die Tische stellen in den Cafés
Manuela Kerer (2009–2010)
Warum sie die Stühle bei Nacht immer umgekehrt auf die Tische stellen in den Cafés: Ein scheinbar banales Detail aus dem Alltag. Und doch eine Frage, die sich hartnäckig in den Gedanken festsetzen kann – gerade in der Stille der Nacht. Manuela Kerer hat sich diese Frage immer wieder gestellt. Beim Lesen von James Joyces Ulysses stieß sie schließlich auf ebendiesen Satz. Sein akustisches Echo in ihrem Kopf – verbunden mit anderen Gedanken zur Nacht, zu Cafés, zu Stühlen, zum Alleinsein oder zum Vergessen – verwob sie zu einem Klangkonglomerat, das durch die Soloviola zum Klingen gelangt. Joyce löste die eingangs gestellte Frage folgendermaßen: «Auf welches impromptu hin der nimmer fehlende Bloom, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, spontan die Antwort gab: um morgens den Boden zu fegen.» Diese Antwort steht für sich – präzise, bodenständig, fast beiläufig. Doch Manuela Kerers Musik öffnet einen anderen Raum: Sie nimmt die Frage als Ausgangspunkt für eine assoziative Klangreise, antwortet mit Klang – und lädt dazu ein, sich diesem akustischen Raum fragend und lauschend zu nähern.
Produktionen
- 2025
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SALON SOUTERRAIN:
Warum sie die Stühle bei Nacht immer umgekehrt auf die Tische stellen in den Cafés(2009–2010 UA)- '
15.11.2025 21:00, Casino Baumgarten
