Samuel Francis Pereira

Samuel Francis Pereira begann im Jahr 2000 mit dem Tanzen. Er schloss 2013 sein Studium an der Australian Ballet School ab und tourte im selben Jahr mit der Australian Ballet’s Dancers Company mit Schwanensee. 2014 zog Samuel nach Europa und tanzte beim Slowakischen Nationalballett (2014–2015), dann als Solist bei der Tanzcompany Innsbruck (2015–2018) und beim Ballet de l’Opéra de Lyon (2018–2022). Während dieser Zeit tanzte er Werke von Pina Bausch, William Forsythe, Jiří Kylián, Trisha Brown, Lucinda Childs, Merce Cunningham, Marius Petipa und anderen und tourte ausgiebig durch Europa und international. Seit 2022 lebt Samuel in Berlin und arbeitet als freischaffender Bewegungskünstler. Er hat unter anderem mit Enad Marouf, Alex Baczynski-Jenkins, Adam Linder, Przemek Kamiński, Thibault Lac, Leila Hekmat und Tiran Willemse zusammengearbeitet. Er trat an Institutionen wie der Neuen Nationalgalerie, den Sophiensälen, dem HAU, Kampnagel, dem Gropius Bau, dem Tanzquartier Wien und PACT Zollverein auf. Neben seiner zeitgenössischen Praxis arbeitete Samuel auch in der Mode- und Werbetanzbranche – er assistierte bei der Bewegungsregie für Adidas Y-3 und coachte den Hauptdarsteller in der Fernsehserie Der Palast 2. Außerdem spielte er neben Olly Alexander in der Polari-Musikvideoserie mit. Derzeit entwickelt er seine eigenen choreografischen Arbeiten. Sein Solo Spectre wurde als Work-in-Progress bei MOLT Berlin präsentiert und beschäftigt sich mit Themen wie Realität, Wahnsinn, Begehren und Objektivierung durch einen retrospektiven Blick auf die Tanzgeschichte. Pereira interessiert sich dafür, wie sich Macht- und Kontrollsysteme im Kontext des Spektakels manifestieren, und hinterfragt traditionelle Hierarchien in Performance und Ästhetik. Er möchte das Zuschauer:innenerlebnis und unterschiedliche Auffassungen von Tanz neu denken und transformieren, indem er verschiedene Tanztechniken wie Ballett, Modern Dance, kommerziellen Tanz und alltägliche Bewegungen untersucht.