Jessie Cox
Komposition
* in der Schweiz
Jessie Cox ist Assistenzprofessor für Musik an der Harvard University und promovierte an der Columbia University. Als Komponist, Schlagzeuger und Wissenschaftler thematisiert er in seiner Arbeit Fragen an der Schnittstelle von Black Studies, Musik/Sound Studies und kritischer Theorie. Ursprünglich aus der Schweiz und mit Wurzeln in Trinidad und Tobago, beschäftigt sich Cox mit Fragen von Rasse, Migration, nationaler Zugehörigkeit sowie unserem Verhältnis zum Planeten und zum Kosmos. Seine erste Monografie Sounds of Black Switzerland: Blackness, Music, and Unthought Voices (Duke UP, 2025) untersucht, wie das Denken mit «Blackness» und experimentellen musikalischen Praktiken neue Diskurse eröffnen kann – etwa durch die Thematisierung von Schwarzem Leben in der Schweiz.
Jessie Cox macht Musik über das Universum und unsere Zukunft darin. Durch avantgardistische klassische Musik, experimentellen Jazz und Klangkunst hat er seine eigene Form musikalischer Science-Fiction entwickelt – eine, die fragt, wohin wir als nächstes gehen. Cox’ Musik blickt nach vorn. Wenn er sie beschreibt, vergleicht er sie mit Zeitreisen und Weltraumforschung und sieht in der Rolle des Komponisten ein Raumschiff, das unbekannte Galaxien durchquert. Er wird von einer Vielzahl von Künstler:innen beeinflusst, die ihre Musik dazu nutzten, sich Zukünfte vorzustellen, und nimmt den Afrofuturismus als zentrale Inspirationsquelle, um Fragen nach Existenz und der Gestaltung bewohnbarer Räume zu stellen. Seine Musik ist bekannt für ihren beunruhigenden Ton und unerwartete strukturelle Wechsel – der New Yorker (Alex Ross) bezeichnete sie als Beispiel für einen «dynamischen Pointillismus», eine nebulöse und sich ständig ausdehnende Klangwelt mit «hauchartigen Instrumentalklängen, klagend wehenden Glissandi und klimaktischen Sturmläufen frenetischer Figurationen».
Als engagierter Kollaborateur arbeitete Cox als Komponist und Schlagzeuger mit Ensembles und Institutionen wie dem Sun Ra Arkestra, dem LA Phil, Klangforum Wien, Ensemble Modern und dem International Contemporary Ensemble zusammen; sowie auf Festivals wie dem Lucerne Festival, MaerzMusik und Opera Omaha. Für seine kompositorische Arbeit wurde er unter anderem mit einem Auftrag der Fromm Foundation und dem ASCAP Fred Ho Award ausgezeichnet. Seine Aufträge wurden unter anderem von der Ernst von Siemens Musikstiftung, Pro Helvetia, New Music USA und weiteren Institutionen gefördert.
Version 2025
Werke & Mitwirkungen
- 2025
-
EMPFANG ERÖFFNUNGSKONZERT / ERÖFFNUNGSKONZERT
Schattenspiel(2023 EA)- 11' (KomponistIn)
30.10.2025 19:30, Wiener Konzerthaus, Großer Saal
