
Tyshawn Sorey/Akua Naru
Konzert, Performance
AKUA NARU / TYSHAWN SOREY / ENSEMBLE RESONANZ: LONGING TO TELL
Programm
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Tyshawn Sorey: longing to tell – a blues opera
(2025)
Libretto: akua naru
Basierend auf Tricia Rose: Longing to Tell. Black Women Talk About Sexuality and Intimacy
Mitwirkende
- akua naru: Künstlerische leitung, Stimme
- Tyshawn Sorey: Künstlerische Leitung, Schlagzeug
- Monique B Thomas: Somebody 1 (Stimme)
- Journi Sings: Somebody 2 (Stimme)
- Ray Thompson: Somebody 3 (Stimme)
- Stephan Kondert: Bass
- James Gordon Williams: Klavier, Gitarre, Flöte
- Josiah Woodson: Trompete, Flöte, Gitarre
- Ensemble Resonanz: Kammerorchester
- Anta Helena Recke: Szenische Einrichtung, Dramaturgie
- Gail Burton: Künstlerische Koordination
- JP Bendig: Lichtdesign
- Thomas Wegener: Sounddesign
«Der Blues ist eine lyrisch ausgedrückte Erzählung der Katastrophe, die nicht zulässt, dass die Katastrophe das letzte Wort hat.» (Cornel West)
Auf diese Spur führt longing to tell, eine «Blues-Oper», die ansonsten mit Oper weniger zu tun hat als mit der Tradition Schwarzen Storytellings von den Griots bis zu den MCs. Die beeindruckenden Kraftzentren sind die Stimme und das Wort der Hip-Hop-Künstlerin, Poetin und politischen Denkerin akua naru sowie die Komposition und das Schlagzeugspiel von Tyshawn Sorey; ein fantastisches Sänger:innentrio, eine virtuose Band und das reaktionsfreudige Ensemble Resonanz komplettieren das Bühnenerlebnis. longing to tell erzählt die wahre Geschichte von Linda Rae nach einem Oral-History-Interview aus dem gleichnamigen Buch von Tricia Rose von 2003. Der soziokulturelle Hintergrund – die massive, planmäßige Kriminalisierung insbesondere Schwarzer Frauen durch Justizsystem, Drogenfahndung und eine «sexual assault to prison pipeline» in den USA seit den 1980er Jahren – macht longing to tell zu einem starken Statement gegen eine Katastrophe der Gegenwart.
«Inhaltlich geht es in Longing to tell um den gesellschaftlichen Abstieg einer Frau namens Linda Rae: Missbrauch, Drogen, Teenagerschwangerschaft, falsche Männer. Eine Höllenfahrt, und der Programmzettel beschreibt klug, dass diese Entwicklung seit den Achtzigerjahren in den USA kein Zufall war […]. Erzählt wird das […] in den Texten, die naru mit beiläufiger Coolness in den Saal rappt, während Soreys Komposition zwischen R’n’B, Jazz und Soul schillert, und die Streicher überraschend gut mit dem Sound harmonieren. (Kleine Zwischenbemerkung: akua naru arbeitete schon auf ihrer jüngsten CD, dem sehr empfehlenswerten All about Love: New Visions, mit dem Ensemble Resonanz zusammen, so wirklich überraschend ist doch nicht, dass das alles gut zusammenpasst.)» (Falk Schreiber, Nachtkritik.de)
Weitere Termine
Produktion Ensemble Resonanz, Kampnagel Hamburg, Wien Modern, KölnMusik und Brown University Providence Rhode Island
Entwickelt im Rahmen des Körber Resonanz Labors, einer Kooperation von Ensemble Resonanz und der Körber Stiftung zur Entwicklung innovativer, trans-traditioneller Konzertprojekte in europäischen Konzertsälen
Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und dem Beauftragten der Deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien