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Elliott Carter

* 1908 in New York; † 2012 in New York

Komposition

Elliott Carter, der einen Teil seiner Kindheit in Begleitung seines Vaters, eines wohlhabenden Geschäftsmannes, in Europa verbrachte, lernte im Alter von 16 Jahren Charles Ives kennen, mit dem er sich befreundete und der den jungen Musiker mit den amerikanischen «Ultramodernisten» Carl Ruggles und Henry Cowell und den neuesten Werken der Musik der Zeit bekanntmachte; 1924 hinterließ Igor Strawinskys Le sacre du printemps, das er in der Carnegie Hall zum ersten Mal hörte, einen nachhaltigen Eindruck auf ihn, aber auch Komponisten wie Alexander Skrjabin, Arnold Schönberg oder Béla Bartók begeisterten ihn. Carter studierte vorerst Musik und Literatur in Harvard, ehe er 1932 nach Paris ging, um dort seine Studien bei Nadia Boulanger abzuschließen, denen in der folgenden Zeit seine von Strawinsky und Hindemith beeinflussten neoklassizistischen Werke dieser Jahre folgten. Zurück in New York, unterrichtete der intellektuell wie künstlerisch vielseitig interessierte Künstler an verschiedenen Colleges Komposition. 1948 entstand seine Cellosonate, in der er mit der Gleichzeitigkeit verschiedener Tempi und Metren experimentierte und sich rasch vom Neoklassizismus der Jahre zuvor verabschiedete. Das folgende Jahr verbrachte er zurückgezogen in Arizona; 1951 wurde er mit seinem in dieser Zeit komponierten 1. Streichquartett, das einen ersten Wendepunkt in seinem Schaffen darstellte, auch international bekannt; für sein 2. Streichquartett folgte 1959 der Pulitzer-Preis. 1964 übernahm er eine Professur für Komposition an der New Yorker Juilliard School, wo er bis 1984 lehrte. Sein großes Concerto for Orchestra, in dem er die Idee der Überlagerung von Schichten, die eigenen Strukturgesetzen folgen, bis ins Extrem führte, wurde 1970 unter Leonard Bernstein uraufgeführt, der neben Aaron Copland und Nicolas Nabokov zu seinen Freunden zählte. 1973 erhielt er erneut den Pulitzer-Preis für sein in diesem Jahr uraufgeführtes String Quartet No 3, das sich in seiner Komplexität als seinem international vielbeachteten Konzert für Orchester ebenbürtig erwies und damals rasch als Gipfel seiner Meisterwerke galt. In den 1970er-Jahren entstanden Vokalwerke, ab den 1980er-Jahren folgten kleiner besetzte Ensemblewerke, in den 1990er-Jahren schließlich große Orchesterwerke wie die Symphonia: sum fluxae pretium spei. Gegen Ende des Jahrzehnts entstand auch seine erste Oper What next. 2008 wurde der 100. Geburtstag des Komponisten weltweit gefeiert; noch in seinem Todesjahr 2012 wurde in New York Two Controversies and a Conversation für Klavier, Schlagzeug und Orchester uraufgeführt. Der vielfach Ausgezeichnete wurde 1967 Mitglied der American Academy of Arts and Letters und erhielt 2009 den Trustees Award für sein Lebenswerk.

Version 2022

Werke & Mitwirkungen

2022
2012
2011
2007
  • RSO Wien I

    Soundings(2005 EA)- 10' (KomponistIn)
    02.11.2007 19:30, Wiener Konzerthaus, Großer Saal

2000
  • Rolf Hind, Klavier

    Retrouvailles(1999–2000)- 2' (KomponistIn)
    17.11.2000 19:30, Musikverein, Brahms-Saal

1999
1996
1994
  • Arditti Quartett

    Fragment(1994)- 5' (KomponistIn)Streichquartett Nr. 4(1986)- 24' (KomponistIn)
    13.11.1994 19:30, Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal

  • Solisten des InterContemporain

    Blechbläserquintett(1974)- 17' (KomponistIn)
    09.11.1994 19:30, Wiener Konzerthaus, Schubert-Saal

  • Ursula Oppens / Frederic Rzewski

    90+(1994)- 5' (KomponistIn)Night Crossing with Fisherman(1994 UA)- 22'Winnsboro cotton mill blues (Four North American ballads Nr. 4)(1980)- 11'
    04.11.1994 19:30, Odeon

1992
1990
  • ORF-Symphonieorchester / Gielen

    Konzert für Oboe und Orchester(1986–1987) (KomponistIn)
    09.12.1990 11:00, Wiener Konzerthaus, Großer Saal

  • Eliot Fisk, Gitarre

    Changes(1983)- 12' (KomponistIn)
    26.11.1990 19:30, Wiener Konzerthaus, Schubert-Saal

  • Schneeberger / Demenga / Racine / Molinari / Holliger u. a.

    Con legerezza penosa(1990) (KomponistIn)Enchanted Préludes(1988) (KomponistIn)Esprit rude/esprit doux für Flöte und Klarinette(1985)- 4' (KomponistIn)Pastoral(1940)- 12' (KomponistIn)Riconoscenza(1984) (KomponistIn)Sonata für Flöte, Oboe, Violoncello und Cembalo(1952) (KomponistIn)Triple Duo(1983)- 20' (KomponistIn)
    25.11.1990 19:30, Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal

  • Ensemble Modern / Schuller

    Chimeric Images(1987–1988 EA)Doppelkonzert für Cembalo, Klavier und zwei Kammerorchester(1961) (KomponistIn)Penthode(1985 EA) (KomponistIn)
    12.11.1990 19:30, Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal

  • The Chamber Orchestra of Europe / Abbado

    A Mirror on which to dwell(1975) (KomponistIn)
    08.11.1990 19:30, Wiener Konzerthaus, Großer Saal

  • Arditti Quartett

    Streichquartett Nr. 1(1950–1951) (KomponistIn)Streichquartett Nr. 4(1986)- 24' (KomponistIn)
    06.11.1990 19:30, Wiener Konzerthaus, Schubert-Saal

  • Arditti Quartett

    Streichquartett Nr. 2(1959) (KomponistIn)Streichquartett Nr. 3(1971)- 20' (KomponistIn)
    04.11.1990 19:30, Wiener Konzerthaus, Schubert-Saal

  • Komponistengespräch Elliott Carter

  • ORF-Symphonieorchester / Holliger

    Konzert für Violine und Orchester(1989–1990) (KomponistIn)Three Occasions(1986–1989) (KomponistIn)
    31.10.1990 19:30, Wiener Konzerthaus, Großer Saal

  • Quintetto a Fiati Italiano

    Bläserquintett(1948) (KomponistIn)Eight Etudes and a Fantasy(1949–1950) (KomponistIn)
    29.10.1990 19:30, Wiener Konzerthaus, Schubert-Saal