zum Inhalt springenzur Navigation
Filter

Chaya Czernowin

* 1957 in Haifa; lebt in Boston

Komposition

Chaya Czernowin ist geografisch wie musikalisch eine Reisende: Sie erlernte ihr musikalisches Handwerk zunächst bei Abel Ehrlich und Yitzhak Sadai in Israel, ehe sie im Alter von 25 Jahren dank eines DAAD-Stipendiums ihre Kompositionsstudien in Berlin bei Dieter Schnebel fortsetzte. In den USA studierte sie am New Yorker Bard College und promovierte bei Roger Reynolds und Brian Ferneyhough. Während einer anschließenden Phase des Reisens und Komponierens hielt sie sich als Stipendiatin u. a. in Japan (Asahi-Shimbun-Stipendium, NEA-Stipendium) und Deutschland (Akademie Schloss Solitude) auf. Chaya Czernowins Kompositionen sind in der unmittelbaren Sinneserfahrung verankert; die Komponistin, die oft auch mit elektronischen Elementen arbeitet, erforscht von Beginn ihrer Karriere an konsequent das Über- und Ineinander der Elemente und das Verhältnis von Gegenwärtigem und Verschüttetem. Ihre Werke werden bei den bedeutendsten Festivals für zeitgenössische Musik in Europa, Asien und den USA aufgeführt. In ihren Kammermusikwerken der 1990er-Jahre, darunter ihr String Quartet (1995) und Afatsim (1996), setzte sie sich mit Fragmentierung und instrumentalen Identitäten auseinander; mit ihrem Musiktheaterwerk Pnima (UA 2000) wurde sie international bekannt und erhielt dafür u. a. den Bayerischen Theaterpreis. Ihre zweite Oper Adama wurde 2006 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Zeitgleich entstanden ihre Winter Songs; Maim für großes Orchester, Solist*innen und Elektronik entstand zwischen 2001 und 2007, Hidden für Streichquartett und Elektronik 2013–2014, Infinite Now wurde 2017 an der Opera Vlaanderen in Gent uraufgeführt und vom Magazin Opernwelt als beste Opernproduktion des Jahres ausgezeichnet. In der Saison 2019/2020 folgte ihre Oper Heart Chamber, inszeniert von Claus Guth, an der Deutschen Oper Berlin. Die Saison 2020/2021 begann mit zwei Uraufführungen: The fabrication of light wurde vom Ensemble Musikfabrik interpretiert, Fast Darkness I vom Riot Ensemble und dem Bassklarinettisten Gareth Davis, u. a. bei Wien Modern. Im Mai 2021 wurde schließlich das zweite Werk des dreiteiligen Zyklus Fast Darkness in Paris mit dem Ensemble intercontemporain und Alain Billard an der Bassklarinette aus der Taufe gehoben. Höhepunkt der Saison 2021/2020 ist das neue Orchesterwerk Atara, ein Co-Auftrag von Wien Modern und musica viva. Chaya Czernowins Werke werden vom Verlag Schott Music veröffentlicht. Seit 2009 ist sie Professorin an der Harvard University und seit 2017 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

chayaczernowin.com

Version 2021
frühere Version(en): 2020

Werke & Mitwirkungen

2021
  • CLAUDIO ABBADO KONZERT

    Atara(2021 UA)- 38' (KomponistIn)The Gates(2016 EA)- 33'
    09.11.2021 19:30, Musikverein, Großer Saal

2020
  • Fast Darkness

    93 million miles away(2016)- 15'Fast darkness I: I can see your turned eyes from inside your body(2020 UA)- 21' (KomponistIn)They left us grief-trees wailing at the wall(2020 UA)- 18'
    13.11.2020 21:00, Porgy & Bess

2015
  • PHACE / Pironkoff

    brown, fizzled out(2013–2014 EA)- 12'Coffee & Tea(2013 EA)- 13'Five daily miniatures(1994)- 7'in dem HIMMEL benannten Darüber(2015 UA)- 25'Ins andere übertragen(2010)- 11'Knights of the strange – Tutti(2015 UA)- 18' (KomponistIn)linea dell'orizzonte(2012)- 11'
    20.11.2015 19:00, Wiener Konzerthaus, Berio-Saal

2013
  • JUKEBOX

    Conversation XX (Bearbeitete Fassung für sprechenden Pianisten)(1991/2005)Faction(2011)Flesh+Prosthesis #1(2013 UA)L'ile sonnante(1991)- 7'P. S.(2010)SAD SONGS(2012)- 22'Sahaf(2008)- 7' (KomponistIn)
    08.11.2013 19:30, Casino Baumgarten

2002
  • Radio Symphonieorchester Wien / Kalitzke

    L'Icône paradoxale »Hommage à Piero della Francesca«(1992–1994)- 25'Shu Hai in an orchestral setting(2001 EA)- 30' (KomponistIn)Wo Angst auf Umhülle prallt(2001–2002 UA)- 20'
    02.11.2002 19:30, Wiener Konzerthaus, Großer Saal