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Unsuk Chin

Libretto, Komposition
* 1961 in Seoul; lebt in Berlin

Unsuk Chin wurde 1961 in Seoul, Korea, geboren. Schon früh begann sie, sich selbst Klavier und Musiktheorie beizubringen, und studierte anschließend Komposition an der Seoul National University bei Sukhi Kang. 1985 zog sie mit einem akademischen Austauschstipendium nach Europa, um in Deutschland zu studieren, und nahm bis 1988 an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg Kompositionsunterricht bei György Ligeti. Er ermutigte sie, über die Ästhetik der aktuellen Avantgarde hinauszuschauen. Nach Abschluss ihres Studiums bei Ligeti zog Unsuk Chin nach Berlin. Sie arbeitete als freischaffende Komponistin im Studio für Elektronische Musik der Technischen Universität Berlin. Bis heute ist ihr Lebensmittelpunkt in Berlin. Schon in Trojan Women (1986) für drei Sängerinnen, Frauenchor und Orchester zeigte sich Chins originärer Stil: eine Musik, die in ihrer Sprache modern, in ihrer Aussagekraft aber lyrisch und nicht doktrinär ist. Es war jedoch das Akrostichon-Wortspiel (1991–1993) für Sopran solo und Ensemble, das Chins internationalen Durchbruch markierte. Es wurde bis heute in über 20 Ländern von führenden internationalen Ensembles gespielt. 1992 wurde Unsuk Chin vom Reading Panel des Ensemble intercontemporain in Paris ausgewählt, um 1994 Fantaisie mécanique zu schreiben. Es ist das erste von bisher sechs Werken, die von diesem Ensemble in Auftrag gegeben wurden. Bis heute hat die Komponistin eine enge Verbindung zu diesem Ensemble. Unsuk Chin arbeitet regelmäßig u. a. mit Los Angeles Philharmonic, London Symphony Orchestra und den Berliner Philharmonikern zusammen. Beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (2001/2002) und in der Philharmonie Essen (2009) war sie Composer-in-Residence. Von 2009 an arbeitete sie elf Jahre mit dem Seoul Philharmonic Orchestra zusammen. Hier gründete und leitete sie eine Reihe für zeitgenössische Musik. Esa-Pekka Salonen holte sie für neun Spielzeiten als künstlerische Leiterin der Reihe «Music of Today» zum Philharmonia Orchestra nach London. Eine Position, die sie bis 2020 innehatte. 2022 begann Unsuk Chin eine fünfjährige Amtszeit als künstlerische Leiterin des Tongyeong International Festival in Südkorea und ihre künstlerische Leitung des Weiwuying International Music Festival in Taiwan. Unsuk Chin erhielt den Ernst von Siemens Musikpreis 2024 und ist die 51. Preisträgerin der Ernst von Siemens Musikstiftung nach Künstlern wie Benjamin Britten, der 1973 den ersten Musikpreis erhielt, Olivier Messiaen, Pierre Boulez, Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm, Tabea Zimmermann und Olga Neuwirth, um nur einige zu nennen.

Version 2025
frühere Version(en): 2023

Werke & Mitwirkungen

2025
2023
2000
  • Rolf Hind, Klavier

    Grains(1999–2000)- 4' (KomponistIn)
    17.11.2000 19:30, Musikverein, Brahms-Saal

1996