Tamara Friebel

Tamara Friebels Faszination für die Verbindung von Geometrie und Komposition führt zu Werken, die in einer starken, spezifischen Beziehung zu einem Ort stehen. Ihre Kompositionen entstehen unmittelbar aus einer Architektur oder Geometrie heraus – auf der Suche nach einem neuen Ort des Ankommens, einer Klangwelt, die Körper, Geist und Seele durchdringen kann. Dieser besondere Zugang überschreitet das Alltägliche und lässt Vergangenes oder das fortwährende Jetzt in einem neuen Licht erscheinen – ganz im Sinne eines Suchens, wie es schon die Renaissance prägte. Es ist ihre Art, metaphorische Brücken über zeitliche Distanzen zu bauen, um einen neuen Zeitgeist im Hier und Jetzt einzufangen. Zu Friebels bemerkenswerten Erfolgen gehört die Ernennung zur Komponistin des Imago Dei Festival, wo ihr Chorwerk Illuminations uraufgeführt wurde. Das Stück wurde auch beim Carinthischen Sommer (2023) in der Stiftskirche Ossiach aufgeführt und die Aufnahme erschien 2024, gefördert vom Österreichischen Musikfonds. Friebel studierte Architektur, Soziologie und Theologie an verschiedenen Universitäten in Melbourne, bevor sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Komposition studierte und Architektur in der Meisterklasse von Zaha Hadid an der Universität für angewandte Kunst Wien. Ihr Doktorat in Komposition schloss sie an der Universität Huddersfield ab. Sie hat ihre Promotion mit einer Forschung über »Generative Transkriptionen» abgeschlossen – über die Rolle des Transkribierens von Partituren, vorgestellt durch architektonische Formen, Kompositionen und Schreiben aus tranceartigen, emergenten Zuständen – und unterrichtet und forscht weiterhin auf diesem Gebiet.