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Presences and Absences

Elisabeth Harnik (2025)

Presences and Absences wurde auf Wunsch des ensemble]h[iatus so konzipiert, dass es ausgehend vom Grundstock des Ensembles in wechselnden Teilbesetzungen zur Aufführung gebracht werden kann. Martine Altenburger, Mitinitiatorin und Cellistin des Ensembles, fand die Inspiration für diese kompositorische Prämisse in George Perecs Roman Das Leben. Gebrauchsanweisung. Um diese spannende Auftragsarbeit zu realisieren, suchte ich nach möglichen Kompositionsansätzen und deren Notation, um ein Werk zu schaffen, in dem Besetzung, Form und Material in gewissen Rahmen variabel sind. Bei offenen Formen denkt man schnell an grafische Notation oder verbale Anweisungen – ich wollte jedoch nicht gänzlich auf den Einsatz konventioneller Notenschrift verzichten. Dass sich das Werk nicht als eine herkömmliche Partitur darstellen lassen würde, stellte mich vor weitere Herausforderungen. Schließlich entschied ich mich, mit einem pluralen Ansatz zu arbeiten und von neun eigenständigen Spielmaterialien auszugehen, welche kompositorisch zu einer dynamischen Ganzheit zusammengeführt werden, die sowohl als Ganzes als auch in seinen Teilen bestehen kann. Dazu lud ich die Ensemblemitglieder ein, mir spontan Figuren (aus Buch/Film/Leben/Kunst/Natur …) zu nennen, die sie persönlich ansprechen. Diese heterogenen Charaktere flossen subtil in die Kompositionsarbeit ein und erlaubten mir, innerhalb des Werkes je nach Eigenschaften der Figuren unterschiedliche Kompositionsmethoden anzuwenden – von regelbasierten Techniken bis hin zu intuitiven Verfahren. So finden sich in den Instrumentalstimmen bzw. der Vokalstimme sowohl konventionelle Notation bzw. Interpretation als auch verbale oder grafische Anweisungen bis hin zu bildnerischen Elementen, die eine erweiterte Interpretation erfordern. Letztere sind wie geschaffen für das ensemble]h[iatus, da die Mitglieder allesamt hervorragende Interpret:innen und Improvisator:innen sind! 

Produktionen

2025