Bonshō

Bonshō sind große, voll und profund klingende, verzierte Glocken in den buddhistischen Tempeln in Japan. Ihr Klang und vor allem die mystische, tiefgründige Atmosphäre bildet den Ausgangspunkt für meine Komposition und dominiert ihren Verlauf. Das Werk besteht aus 4 gegensätzlichen Sätzen, bei denen besonders das Zeitempfinden eine ganz andere ist. Der oft überraschende und plötzliche Wechsel zwischen einer mehrschichtigen Struktur und einer homophonen, bei der alle Instrumente zu einem Organismus verschmelzen, sind für diese Komposition charakteristisch. Das Merkmal, das die äußerst unterschiedlichen Sätze verbindet, ist ein lamentierender Duktus, der immer wieder auftaucht – mal intim, mal extrem aufgewühlt – und knüpft somit an den spirituellen Charakter der Komposition. (Tomasz Skweres)