Chaya Czernowin

Zugleich analytisch und voller Erfindungsreichtum schafft Chaya Czernowin in ihren Werken eine sich entwickelnde Klangerfahrung, die multisensorisch ist, indem sie das Taktile und Visuelle mit dem Klang verbindet. In dieser spekulativen Welt soll jedes Stück ein noch unbekanntes Feld der Existenz eröffnen, in dem viszerale und emotionale Erlebnisse entstehen können. Nichts ist selbstverständlich, und das Risiko dient als Chance für unvorhersehbares Wachstum und Vitalität. Chaya Czernowins Opern, Orchester- und Kammermusikwerke, mit und ohne Elektronik, wurden weltweit aufgeführt. Zu ihren wichtigsten Stücken gehören das Orchesterstück Maim, HIDDEN für Quartett und Elektronik, der Zyklus The Wintersongs I–V, die Opern Pnima, Infinite Now und Heart Chamber sowie neuere Stücke wie The Fabrication of Light, Atara, Immaterial und Seltene Erde. Sie war Composer in Residence bei den Salzburger Festspielen 2005–2006, beim Lucerne Festival 2013 und beim hcmf// 2021. Als Professorin für Komposition wirkte sie an der University of California in San Diego, und sie hatte als erste Frau eine Kompositionsprofessur an der mdw inne. An der Harvard University ist sie seit 2009 Walter Bigelow Rosen Professor of Music. Chaya Czernowins Werk wurde u. a. mit dem Kompositionspreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, dem Deutschen Musikautor:innen Preis der GEMA, dem Guggenheim-Stipendium, dem Rockefeller-, Fromm- und Kranichsteiner Musikpreis der Darmstädter Ferienkurse ausgezeichnet. Die beiden Opern Pnima (2000) und Infinite Now (2017) wurden in der internationalen Kritikerumfrage des Magazins Opernwelt zu den besten Uraufführungen des Jahres gewählt. Ihre CD the quiet wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Sie ist Mitglied der AdK Berlin und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und gehört dem Vorstand der Europäischen Musiktheater Akademie an.