Øyvind Torvund

Øyvind Torvund studierte in Oslo und Berlin und arbeitet seither sowohl als Gitarrist in Rock- und Improvisationsgruppen wie als Komponist. In seiner Musik setzt er sich mit unterschiedlichen Einflüssen auseinander und lässt Alltagsgeräusche ebenso einfließen wie Klänge aus Rock oder Kammermusik. Hochmelodische Schemata, die von Purcell stammen könnten, finden sich hier ebenso wie die Trümmer elektronischer Verzerrungen oder Straßenlärm. Gewohnte Kategorien werden aufgespalten oder verwischt, Gewohnheiten aufgebrochen. Der Komponist setzt auch mal Improvisation neben exakte Notation, kombiniert Filme und Projektionen mit seiner Musik und lässt Humor und Ernst aufeinandertreffen, um schließlich doch immer auch nach Einfachheit in komplexen Kontexten zu suchen. Torvund zitiert Iggy Pops «Der Neonwald ist mein Zuhause» und beschreibt seine Arbeitsweise so: «Mein Hauptanliegen ist es, offen zu halten, was als konstitutive Teile eines Musikstücks fungieren kann, und zu versuchen, verschiedene Arten und Ebenen von Elementen zu kombinieren. Kontraste, das Nebeneinanderstehen von scheinbar Unzusammenhängendem und völlig gegensätzliche Perspektiven interessieren mich, weil ich glaube, dass um den und unter dem gewöhnlichen musikalischen Rahmen eine Menge passiert und viele unbewusste Kräfte erforscht werden müssen.»